Während der aktuellen Sondersession hat Sandra Sollberger Nationalrätin Baselland einen Fragenkatalog an den Bundesrat eingereicht, der die aktuellen Corona-Daten und Statistiken kritisch hinterfragt.
Eine seriöse Corona-Strategie, die nicht auf Hektik und Angstmacherei beruht, muss auf sauberen Datengrundlagen und Statistiken beruhen, die aussagekräftig sind. InsideCorona unterstützt diese Bestrebungen, Licht in das heutige Datenwirrwarr zu bringen und steht auch für fachliche Fragen zur Verfügung.
Die Interpellation im Wortlaut:
Interpellation Sandra Sollberger: Corona-Strategie auf Grundlage von sauberen Daten
Um eine saubere Datengrundlage zu haben und darauf eine solide Strategie aufzubauen, wird der Bundesrat gebeten, folgende Fragen zu beantworten:
- Ist es korrekt, dass der PCR-Test zur Detektion von COVID-19-Erregern auch Virenfragmente erkennt und daher die positiv getesteten Personen nicht zwangsläufig krank oder infektiös sind?
- Ist es korrekt, dass die öffentlich publizierten Corona-Statistiken des BAG zur Anzahl Infizierten, Hospitalisierten und Verstorbenen nicht mehr zwischen Grippe und COVID-19 unterscheiden? Weshalb gibt es diese Unterscheidung nicht mehr und was hat das für Konsequenzen für die Aussagekraft der aktuellen Corona-Statistiken?
- Stimmt es, dass der PCR-Test nicht für Kliniken, sondern nur für Laborbetriebe zugelassen ist?
- Wird in der Statistik die Todesfolge Corona kausal verstanden? Kann es also sein, dass jemand mit Corona positiv an einem Autounfall stirbt und daher zusammenhangslos als Corona-Toter gezählt wird? Wie viele solche Fälle gibt es?
- Die Auslastung der Intensivbetten und Beatmungsgeräte im März und April 2020 mit Corona-Patienten (unter 50% und immer mit 300-600 freien Betten) zeigt im Nachhinein kein bedenkliches Ausmass. Wie beurteilt der Bundesrat diesen Umstand?
- Auch die Auslastung der Intensivbetten und Beatmungsgeräte mit Corona-Patienten Ende Oktober 2020 zeigte ausgehend von der Aussage von Bundesrat Berset, dass bis zu 2000 Intensivbetten bereitstehen können, mit rund 10% keine bedrohliche Situation. Wie erklärt sich der Bundesrat die öffentliche Kommunikation, die eine bedrohliche Situation suggeriert?
- Ist es korrekt, dass die Statistik der Bettenauslastung Doppelzählungen enthält?
- Ist es korrekt, dass in diversen Projektionen der Entwicklung der Corona-Pandemie in der Schweiz mit einer viel zu hohen Sterbewahrscheinlichkeit von 1.4 Prozent ausgegangen wird und wurde, was nicht der aktuellen und wissenschaftlich erhärteten Sterbewahrscheinlichkeit entspricht?
- Welche Auswirkungen haben alle die oben genannten systematischen Fehlannahmen und Messfehler auf die Projektion der Epidemie-Entwicklung?
- Wie steht der Bundesrat zum übereilten Umstand, dass oft schon wieder Massnahmen gefordert und eingeleitet wurden, bevor die vorherigen Massnahmen überhaupt greifen?
- Sind in der Schweiz genügend moderne Medikamente wie Dexamethason oder Remdesivir gegen Corona vorhanden? Werden diese eingesetzt?