Das gestern vom Bundesrat kommunizierte Massnahmenpaket zur Verschärfung der COVID-19 Massnahmen basiert einmal mehr nicht auf wissenschaftlicher Evidenz. Da mit diesen erratischen Interventionen die Freiheit und das Leben der Bevölkerung ohne Not blockiert werden, sind sie mit aller Vehemenz abzulehnen.
Hier die Fakten:
- Es trifft nicht zu, dass die Fallzahlen «explodieren». Mit einem täglichen Durchschnitt von unter 4000 positiv Getesteten während der letzten 10 Tage liegen wir zwar höher als noch vor 2 Monaten, aber deutlich unter dem Spitzenwert von ca. 10'000 pro Tag. Hier ist zu beachten, dass der PCR Test nicht für den klinischen Gebrauch bestimmt ist und es zu falsch positiven Werten kommen kann. Zudem wird noch immer nicht sichergestellt, dass die PCR Tests nach gleichen Standards durchgeführt werden (CT-Wert), was die Vergleichbarkeit der Testresultate verunmöglicht. Noch schlimmer: zahlreiche der sog. Experten wissen nicht einmal, was der CT Wert besagt!
- Bei ca. 1100 Intensivbetten mit einer möglichen Kapazitätsausweitung auf mehr als 1600 Intensivbetten haben und hatten wir in der Schweiz auch nie annähernd einen Engpass. Geht man von 4000 positiv getesteten Personen täglich aus, so werden ca. 2 % davon hospitalisiert, also rund 80 Patienten. Rund 1/7 dieser Patienten, also 11-12 Patienten landen täglich auf der Intensivstation, wo sie zwischen 10 Tagen und max. 5 Wochen verweilen. Es ist nicht einzusehen, weshalb wir mit 1100-1600 Intensivbetten, von denen im Durchschnitt immer rund 25% leer sind, ca. 300 COVID-Patienten pro Monat nicht bewältigen könnten. Die COVID-Taskforce hat infolge mangelnden Verständnisses aufgrund der Anzahl zertifizierter Intensivbetten völlig zu Unrecht von einer Notlage anfangs November gesprochen.
Diese komplett falschen Prognosen sind denn auch nie eingetreten und wurde selbstredend auch nicht korrigiert. Diese Blindheit und dieser Hyperaktivismus bei Behörden und deren Beratern ist inakzeptabel! Auch gegenwärtig gibt es gesamtschweizerisch genügend Intensivbetten, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Angesichts der Tatsache, dass heute wesentlich weniger Patienten beatmet werden, ist der Bedarf an Intensivbetten für COVID Patienten eher rückläufig. Zudem müssen die COVID-Zahlen im Gesamtkontext gesehen werden: in der Schweiz werden täglich auch ohne COVID 3800 Personen hospitalisiert (1.4 Mio. pro Jahr). Viele Menschen, gerade auch ältere, müssen aufgrund akuter oder chronischer Leiden hospitalisiert werden, unabhängig davon, ob sie an COVID erkrankt sind oder nicht. Von diesen Patienten spricht heute kaum jemand.
- Die gegenwärtigen Zahlen zeigen, dass die Immunisierung der Bevölkerung rasch voranschreitet. Bei einer plausiblen Dunkelziffer von Faktor 6-10 und einer angenommenen täglichen Anzahl positiv Getesteter von 4000 kann man von 24’000-40'000 Personen ausgehen, die in kürzester Zeit immun sein werden. Berücksichtigt man Doppelzählungen, so dürfen wir konservativ gerechnet von ca. 22’000-36'000 Personen ausgehen, die täglich immunisiert werden, d.hdass pro Monat insgesamt zwischen 600000 und 1 Mio . (Dabei darf angenommen werden, dass jeder, der mit COVID -19 infiziert wurde, immun sein dürfte, unabhängig davon. ob Antikörper im Blut nachgewiesen werden können oder nicht, da zumindest die zelluläre Immunität zum Tragen kommt. Dieses Prinzip liegt auch der Impfung zugrunde.)
Oder anders ausgedrückt:
- Wäre man im letzten April auf die Empfehlungen von InsideCorona eingegangen, so hätten wir Stand jetzt bereits eine Basisimmunität und müssten uns nicht mehr mit willkürlichen Behördenmassnahmen herumschlagen.
- Aufgrund der vom Bundesrat verfolgten falschen Eindämmungsstrategie schritt die Immunisierung zwar voran, aber wesentlich langsamer. Aufgrund unserer Berechnungen darf davon ausgegangen werden, dass wir im ersten Quartal 2021 ein signifikantes Absinken der Fallzahlen erleben werden. Dies als Folge des natürlichen Verlaufs der Infektion und nicht etwa wegen der sinnlosen Massnahmen der Behörden. Damit hätte auch das beelendende Warten auf eine Impfung vorerst ein Ende.
Die vom Bundesrat angekündigten Massnahmen basieren auf falschen Tatsachen und sind nicht nachvollziehbar. Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass hier blinder Aktionismus betrieben wird. Offensichtlich dienen die völlig überzogenen Massnahmen im benachbarten Ausland als Richtschnur für das Handeln unserer Behörden. Solche Schnellschüsse und Gleichmacherei schaden unserer Gesellschaft.