Wir haben den Bundesrat seit dem Pandemiebeginn oft kritisiert. Jetzt gebührt ihm Dank und Anerkennung dafür, dass er den apokalyptischen und wenig fundierten Prophezeiungen der COVID Taskforce und anderer Behörden keinen Glauben schenkte und keine weiteren Massnahmen verhängte. In Führungsschulen lernt man, dass gelegentlich nichts zu tun besser ist als in unkoordinierten Aktionismus zu verfallen. Das hat der Bundesrat offensichtlich erkannt.
Folgende Fakten sollten das weitere Handeln bestimmen:
- In anderen Ländern zeichnet sich ab, dass die Omikron Variante zu relativ milden Verläufen in allen Altersgruppen führt. Die Spitäler sind eindeutig weniger belastet als bei der Deltavariante, was positiv ist.
- Die Omikron Variante scheint vornehmlich die oberen Luftwege zu befallen und breitet sich sehr schnell aus. Da die Anzahl Infizierter umgekehrt proportional zur Schwere der Verläufe ist, ist die tägliche Eruierung der Fallzahlen kein taugliches Mittel zum Monitoring der Pandemie. Ganz im Gegenteil: sie führt zu einer Verunsicherung der Bevölkerung!
- Die herkömmlichen Impfungen inkl. Booster scheinen kaum gegen Omikron zu wirken. Anstatt in Alarmismus zu verfallen, sollte man sich diesen Umstand und die Tatsache der milden Verläufe zunutze machen und eine natürliche Immunisierung der Bevölkerung zulassen. Dabei gilt nach wie vor, dass die Risikogruppen konsequent zu schützen sind. Dabei kann auch die Impfung ein geeignetes Mittel unter vielen sein. Damit könnte rasch eine gute Herdenimmunisierung der Bevölkerung erreicht werden und das Ende der Pandemie eingeläutet werden. Zudem scheint es so zu sein, dass gerade Geimpfte, die eine Reinfektion mit COVID durchgemacht haben, besonders gut geschützt sein könnten («Hybrid Immunisierung»). Letzteres kann kommunikativ zur Beruhigung der Bevölkerung verwendet werden.
- Mittlerweile stehen uns einige Medikamente (z.B. monoklonale Antikörper-Cocktails, neue Pillen von Pfizer und Merck, etc.) und andere therapeutische Modalitäten zur Verfügung, um in ca. 90% Hospitalisationen zu vermeiden. Statt auf eine «Vaxx only» Strategie zu setzen, sollte der Bundesrat nun konsequent auf die duale Strategie von Impfen und/ oder medikamentöse Therapien setzen und diese Medikamente in genügender Anzahl beschaffen. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb sich manche Spitäler in der Schweiz schwertun, diese Medikamente einzusetzen und stattdessen in Kauf nehmen, dass Patienten bis zu 8 Wochen intubiert bleiben! So könnten auch berechtigte Ängste in der Bevölkerung konsequent gelindert werden.
Wir raten dem Bundesrat, diesen Weg konsequent zu verfolgen und sich nicht durch Pseudoexperten von diesem Weg abbringen zu lassen. Es ist an der Zeit, die Bevölkerung positiv auf das Ende der Pandemie vorzubereiten. Wir wünschen dem Bundesrat dazu viel Mut und ein gutes Händchen!